Sonntag, 4. September 2011

19. Februar...

Ich hasse es. Seit Wochen geht es mir nun merkwürdig. Nicht direkt schlecht, aber auch nicht gut. Wenn man Grippe hat, weiß man, dass man irgendwann in absehbarer Zeit wieder fitter sein wird und das Leben weitergehen kann. Dieser Gedanke ist tröstlich und hilft einem durch den Tag.Mit der Schwangerschaftsübelkeit ist es allerdings eine ganz andere Sache.Tag für Tag wache ich durch die Übelkeit zu einer unmöglichen Zeit auf, bleibe noch ein, zwei Stunden liegen und schleppe mich dann durch den Tag, bis ich endlich nach Hause, in die Badewanne und dann direkt ins Bett kann, weil mir für alles andere die Energie fehlt. Ständig begleitet von der Übelkeit und der Befürchtung, dass das womöglich noch weitere Wochen und Monate so bleiben wird.Mein Mann darf in meinem Beisein kein Parfüm benutzen, Deo ist ein ganz großes Tabu und sogar unsere Seife wurde inzwischen verbannt, weil mich der Geruch fast durchdrehen lässt. Ich laufe, durch den Mund atmend (was übrigens gar nicht so einfach ist, als normal nasen-atmender Mensch), morgens ins Büro, sitze bei Minusgraden am Fenster und nehme Erfrierungserscheinungen in Kauf, um nicht bei dem Parfümduft meiner Kollegin direkt in den nächsten Papierkorb erbrechen zu müssen und schreie aus dem Schlafzimmer hysterisch meinen Mann an, dass er um Gottes Willen die Türe schließen soll, während er im Wohnzimmer putzt oder kocht.Ich sage alle Verabredungen ab, weil ich entweder - aller Voraussicht nach - nicht mehr wach sein werde, wenn man sich trifft, oder aber ein gemeinsames Essen geplant ist, das ich nicht überstehen würde.Ich bin nicht in der Lage, mittags für das Abendessen einzukaufen, geschweige denn, samstags für Sonntag. Ich esse, damit mir nicht übel ist und danach ist mir übel, weil ich gegessen habe. Statt wie früher ein Hungergefühl zu verspüren, wird mir schlecht. Von einer Minute auf die andere. Dann habe ich exakt 5 Minuten, herauszufinden, was ich essen könnte (ohne dass mir von dem Gedanken daran wieder schlecht wird), dann esse ich und danach wird mir wieder übel.


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